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Baumeister soll Gewerkschafter angegriffen haben – hilmigashi.ch

Baumeister soll Gewerkschafter angegriffen haben

Ein Oberländer Baumeister hat einen Gewerkschafter angeblich absichtlich verletzt. Dieser hat einen Strafantrag gestellt.

Die Unia-Sektion Berner Oberland erhebt Vorwürfe gegen einen Oberländer Baumeister: Während eines Informationsanlasses auf einer Baustelle soll der informierende Gewerkschaftssekretär vom Baumeister tätlich angegriffen und am Oberschenkel verletzt worden sein. Gemäss Auskunft der Unia hat der Sekretär die Bauleute über ihre Rechte am Arbeitsplatz sowie über den Stand der aktuellen Lohnverhandlungen im Bauhauptgewerbe informieren wollen.

Der Gewerkschafter informierte nach dem Vorfall die Kantonspolizei, was diese bestätigt. «Die geschädigte Person hat einen Strafantrag gestellt. Die Ermittlungen werden zeigen, wie sich der Vorfall zugetragen hat», sagt Kantonspolizeisprecherin Corinne Müller.

Hilmi Gashi ist Co-Leiter der Unia-Sektion Berner Oberland. Das Recht auf Information am Arbeitsplatz sei verfassungsmässig garantiert, sagt Gashi. In einem ähnlichen Fall habe ein Gericht «ganz klar festgehalten», dass «unangemeldete Besuche Teil der Gewerkschaftsarbeit sind». Es habe dabei keine Rolle gespielt, ob der Besuch in der Pause oder während der Arbeit stattfand. Die Gewerkschaft behindere keine Bauarbeiten. Der tätlich gewordene Unternehmer war gemäss Gashi nicht auf der Baustelle, als der Unia-Mitarbeiter mit den Arbeitern die Umfrage ausfüllte.

Laut Judith Venetz, Mitglied der Geschäftsleitung der Unia Berner Oberland, suchen die Gewerkschaftssekretäre die Bauarbeiter in aller Regel während der Pause auf: «Ganz sicher nicht dann, wenn sie zum Beispiel voll am Betonieren sind.» Auch nehme man Rücksicht, wenn die Vorgesetzten sagten, dass der Zeitpunkt wegen der anstehenden Arbeiten nicht gerade günstig sei.

Ein Problem während der Arbeitszeit

Peter Kaufmann ist Geschäftsführer des Baumeisterverbands der Region Bern. Baumeister, die Gewerkschaftsleute tätlich angriffen, seien «extreme Einzelfälle»: «Mir selber ist in meiner Region ein einziger Fall bekannt.» Baustellenbesuche der Gewerkschaft seien dann problematisch, wenn sie in der Arbeitszeit erfolgten. «Die Vorgesetzten der Bauarbeiter sehen es nicht besonders gerne, wenn ihre Leute von der Arbeit abgehalten werden.» Der Baumeisterverband empfehle, dass die Gewerkschaft Besuche möglichst auf die Pausen lege. (Der Bund)

Erstellt: 05.10.2010, 09:02 Uhr

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